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Video von „Erichsen“: JETZT? Bitcoin kaufen – Gold verkaufen?

In dem Video geht es unter anderem darum - wie groß einzelne Assetklassen sind und was es für den Bitcoin bedeuten könnte, wenn von anderen Anlagen die Prozentzahl X oder Y in den Bitcoin fliesst.

Klar: Diverse Märkte wie Anleihen, Aktien oder auch Gold sind so groß, dass die Krypto-Fans aus jeder Bewegung - von dort weg in den Bitcoin rein - natürlich gerne unfassbares Potenzial ableiten.

Und das Beste daran: Man kann dieses Spielchen fast bis unendlich immer weiter fortsetzen, denn wenn 1% umgeschichtet sind kann das zweite Prozent folgen, dann das dritte, vierte und fünfte. Und wenn einem eine Ankageklasse wie Anleihen zu klein wird holt man sich die Goldanleger gedanklich ins Boot, dann die Aktienhalter, dann sind die Immobilienbesitzer dran usw.!

Was mir aber keiner erklären kann ist der Umstand, worin die eigentliche Wertschöpfung des Bitcoins liegen soll? Der Verweis auf einen Preisanstieg ist keine Wertschöpfung, selbst wenn mir natürlich Folgendes klar ist:

Wenn ich den Bitcoin für 30.000 Euro kaufe und für 50.000 verkaufe, dann hab ich 20.000 in der Tasche mit denen ich was anfangen kann - die ich vorher nicht hatte.

Die erfolgreiche Spekulation hat an dem Punkt dafür gesorgt, dass sich jemand den Gegenwert eines neuen Kleinwagens nicht zusammen-sparen / zusammen-arbeiten muss, sondern der binnen Monaten einfach dasteht.

Aber irgendwer muss den bauen, die Rohstoffe dafür bereitstellen usw...! Die Wertschöpfung, der konkrete Nutzen und in dem Fall die Befriedigung des Bedürfnisses "Mobilität" liegt also dort - wo man einzelne Rohstoffe zu Teilen formt und die mit Know-How zu einem funktionierenden Fahrzeug zusammenbaut.

Die Gewinne - die bei jedem dieser Produktionsschritte entstehen - fliessen den Eigentümern der Unternehmen zu. Und alle - die ihre Arbeitsleistung einbringen - bekommen dafür ja ihren Lohn, von dem man wiederum das Wohnen, Kleidung, Energie oder seine Lebensmittel bezahlen kann.

Während eine ganze Menge an Material, Arbeit, Wissen und Zeitaufwand mit dem Bau des Autos verbunden sind - hat der andere für den selben Gegenwert nur 2 x auf einen Knopf gedrückt, einmal beim Kauf und ein zweites Mal beim Verkauf.

Man kommt an dem Punkt garnicht mehr an der Frage vorbei, ob alle - die an den unterschiedlichsten Stellen zur Produktion des Autos beitragen, dafür tagtäglich aufstehen und ihre Lebenszeit drauf verwenden - nicht besser die Seiten wechseln sollten?

Über welch gigantischen IQ- oder auch Lebensqualitäts-Unterschied müssen wir uns denn hier unterhalten, wenn ein paar Sekunden Bitcoin-Trading-Aufwand plötzlich genauso viel wert sein sollen wie etliche Monate Arbeit - egal ob im Krankenhaus, in einer Bäckerei, in einer Automobilfabrik oder im Strassenbau?

Wo ist denn die Work-Life-Balance besser?

Wenn man das ganze Jahr im Urlaub befindlich garnicht soviel ausgeben kann - wie man gleichzeitig mit seinen Kryptoassets verdient?

Oder wird dort "alles richtig gemacht" - wo man Tag für Tag sein Aufgabe im Job erfüllt und damit dazu beiträgt, dass der Laden läuft - vom Supermarkt über die Tankstelle bis hin zum Kindergarten oder Krankenhaus?

Das folgende Gedanken-Experiment macht es noch offensichtlicher:

Es gibt ja eh schon Fach- und Arbeitskräftemangel an allen Ecken und Enden.

Jetzt nur mal angenommen, die Kryptos sorgen dafür, dass nochmal einige Hunderttausend oder gar Millionen in Deutschland in die Lager versetzte werden - wegen der Bitcoin-Gewinne nie mehr etwas arbeiten zu müssen:

Wer soll dann all die Aufgaben übernehmen?

Was ist denn in den ganzen Ländern los - die derzeit die Kryptos abfeiern - wenn alle angeblichen Gewinne darauf verwendet werden die Work-Life-Balance noch weiter Richtung Freizeit zu verschieben?

Würde eine Erfolgsgeschichte von Bitcoin & Co. nicht Hunderte Millionen Menschen weltweit die Seiten wechseln lassen und zwar weg von den "Erbringern von Leistungen" rüber auf die "In-Anspruch-Nehmer-Seite" von Dienstleistungen etc.?

Kurzum: Haben Sie sich schon mal überlegt was das Endergebnis einer (mal rein hypothetisch unterstellten) Erfolgsgeschichte von Bitcoin & Co. wäre?

Soll ich Ihnen mal sagen was Leute in meinem Umfeld tun, die erhebliche Gewinne mit Kryptos eingefahren haben oder wo man bereits auf extremen Buchgewinnen sitzt?

Die haben ALLE das tagtägliche Arbeitspensum massiv (teilweise sogar auf NULL) heruntergefahren. Da macht man plötzlich regelmässige Wellnesstrips - die man vorher nie machte - begleitet von einer Explosion bei der Arroganz, dass es für das Umfeld kaum noch auszuhalten ist.

Warum läuft das so? Weil man sich natürlich (so aufgestellt und mit Kohle gepolstert) für den Ober-Mega-Superstar hält, der sich von keinem ....... drum herum noch irgendwas sagen lassen muss.

Geld verdirbt nicht den Charakter - es bringt ihn nur zum Vorschein.

Und weshalb? Weil man ab einem gewissen Kontostand kaum noch Kompromisse eingehen muss! Weil man sich dann von anderen - die noch was arbeiten und im Hamsterrad laufen - nichts mehr sagen lässt. Weil man in dem Moment nichts mehr zur Gesellschaft beiträgt, sondern sich von früh bis spät von anderen nur noch bedienen und Arbeiten abnehmen lässt!

Wenn Sie den wahren Charakter der meisten Leute sehen wollen, dann schauen Sie mal zu was passiert, wenn jemand mit 100.000 in Kryptos angefangen hat und daraus plötzlich eine halbe oder gar eine ganz Million geworden ist!

Die paar Leute - die das geschafft haben - reichen mir schon. Ich möchte mir garnicht erst im Traum ausmalen was los ist, wenn das zu einer "Krankheit" wird - die eine noch größere Zahl erfasst.

Der Laden kann nur laufen und auch das soziale Zusammenspiel wird nur weiter funktionieren, wenn die Masse auf das System und andere angewiesen ist.

Wir sehen es ja überall auf der Welt - wie sich die wachsende Unabhängigkeit und auch der materielle Wohlstand auf die Geburtenraten auswirkt.

Der erste Effekt, der sich im Zusammenhang mit mehr Wohlstand zeigt ist

der Rückgang der Geburtenraten und zwar nicht von 5 auf 4 oder von 4 auf 3 - Nein: Es geht immer relativ zügig deutlich unter 2....... eher in Richtung 1, was eine extreme Schrumpfung der Bevölkerung von Generation zu Generation bedeutet.

Gleichzeitig explodieren die ganzen Wohlstandskrankheiten - Stichwort Übergewicht, Allergien, Bluthochdruck, Diabtes, die verschiedenen Suchtarten usw. !

Sollte Bitcoin tatsächlich für eine Wertschöpfung sorgen wäre es ja so, dass eine gewisse Menge an Bitcoins ausreicht, um eigene Arbeit - und damit seinen Anteil an der Wertschöpfung zur Bestreitung des Lebensunterhaltes - zu ersetzen.

Wenn ich mir das überlege wird mir endgültig klar, dass das so nicht sein kann, denn: Diese Wertschöpfung - ohne eigene Leistung - wäre dann ja auch auf die Kinder übertragbar, weil vererbbar. Das würde ganz zu Ende gedacht heissen, dass alle - die derzeit eine gewisse Menge an Bitcoins halten - über Generationen hinweg nie mehr was leisten müssten, weil all diese Leistung und all die Wertschöpfung ja von den in Familienbesitz befindlichen Bitcoins erbracht würde!

Wir sehen es doch schon jetzt live und in Farbe - was die aktuelle Demografie in Verbindung mit den dahinter-stehenden Erbschaftsvolumen anrichtet. Da ballt sich doch grob zusammengefasst auch immer mehr Kohle bei immer weniger werdenden Kindern und Enkeln. Es findet damit eine Übertragung von angesparter Lebensleistung über Häuser, Geld und Aktiendepots auf eine Gruppe statt, die aktuell in etwa so um die 50 bis 60 ist. Und weil diese Gruppe genau weiss, dass die Lebenszeit endlich ist und man selber nicht jünger wird - setzt man vieles von dem zügig in Freizeit und Lebensqualität um. Sicher machen viele auch ganz normal weiter, aber über die grundsätzliche Leistungsbereitschaft derjenigen Leute - die einfach und schnell zu viel Geld kommen ....... brauchen wir hier wohl nicht reden.

Also DIE Gesellschaft möchte ich erleben - die sich das gefallen lässt und die Demokratie möchte ich kennenlernen - die das auf Dauer aushält!

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