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Nun ein paar Worte und meine Meinung zu den gestern nach Börsenschluss gemeldeten Zahlen von SSR Mining:
—SSR MINING REPORTS FOURTH QUARTER AND FULL-YEAR 2024 RESULTS
—SSR Mining Inc (SSRM) Q4 2024 Earnings Call Highlights: Strong Cash Flow Amid Operational Challenges
—SSR Mining (SSRM) Q4 2024 Earnings Call Transcript
Was ich nachfolgend (be-)schreibe ist meine Interpretation der Zahlen bzw. meine Sicht der Dinge:
Mit 10 Cents je Aktie hat man die genannten Erwartungen von knapp 20 Cents (auf den ersten Blick) deutlich verfehlt. Entscheidend ist in diesem speziellen Fall die Zurechung bzw. der Umgang mit den Cöpler-Aufräum- und Wartungskosten. Selbige fielen mit 18 Cent je Anteil im Q4 ins Gewicht. Diese außen vor gelassen wäre man wohl eher Richtung 28 Cent Gewinn je Aktie gekommen. Ich bin ganz sicher kein Freund davon Ergebnisse so lange um diese und jene Posten zu bereinigen – bis es einem passt, aber in dem Fall muss man das Unternehmen wahrscheinlich in den Cöpler-Teil und alles was nicht Türkei ist aufspalten.
Nachdem ich immer öfter mitbekomme – wie oberflächlich diverse Analysten teilweise unterwegs sind – wundern mich derartige Fehleinschätzungen schon lange nicht mehr. Warum nicht? Weil hier angebliche Profis unterwegs sind die kluge Einschätzungen zu Aktien abgeben OHNE zu berücksichtigen, dass es beispielsweise bei SSR Mining dieses Unglück gab. Da werden im Minensektor Produktionsmengen in die Kalkulation mit einbezogen, obwohl allen längst klar sein sollte, dass es an der Produktionsstätte X seit Monaten wegen Wartungsarbeiten, Bränden, Unglücken oder sonstwas keinerlei Förderung gegeben hat / gibt. Viele reden ja immer noch davon welche Dividenden-Renditen aktuell von SSR Minung zu erwarten sind. Wie kann das sein? Ganz einfach, weil man sich nicht die Mühe macht in die Firmenunterlagen zu sehen ……. denen schon unmittelbar nach dem Unglück im Februar 24 zu entnehmen war, dass alle Ausschüttungen und auch Aktienrückkäufe bis auf Weiteres eingestellt sind. Aber zurück zu den aktuellen Zahlen:
Neben der reinen Cöpler-Geschichte hat man ja noch weitere gigantische Investitionen in das türkische Hod Maden Projekt gesteckt und zwar 42 Millionen im Gesamtjahrt 2024 und alleine 14 Millionen im Q4/24. Man setzt also fest darauf, dass es über kurz oder lang in der Türkei auf allen Baustellen wie gewohnt weitergeht. Ich kann mir das Bewegen dieser gigantischen Summer nur vorstellen, wenn es im Hintergrund bereits ausreichend Hinweise darauf gibt, dass es am Ende in der Türkei auch weitergeht. Eine Notlösung wäre ja auch noch ein Verkauf der ganzen Türkei-Assets an ein Unternehmen das nicht derart vorbelastet ist, aber selbst der sollte einen Milliarden-Ertrag einbrigen.
Ebenfalls positiv:
Es scheint inzwischen klar und unabstreitbar zu sein, dass das Unglück zu keinen größeren Umweltverschmutzungen geführt hat – weder im Boden noch im Grundwasser.
Über die starke Netto-Cash-Position von 158 Millionen brauchen wir uns nicht zu unterhalten – das zeichnet SSR Mining schon lange aus.
Entscheidender ist für mich der freie Cashflow im Q4 von 56 Millionen Dollar und der Umstand, dass man trotz aller Probleme dennoch solide, schwarze Zahlen schreibt bzw. Gelder in die Kasse kommen. Wenn man ein derart gigantisches und teures Problem wie die Cöpler-Geschichte an der Backe hat kann man froh sein ……. „diesen Klotz irgendwie mit durchziehen zu können“. Andere Unternehmen würde sowas an existenzielle Grenzen bringen und man täte sich ohne einen Haufen Cash an der Seite sicherlich schwer jemanden zu finden, der einem sowas einigermassen bezahlbar fremd-finanziert. Das Anlegen eines gigantischen Cash-Berges hat sich also vollumfänglich ausgezahlt und als überlebenswichtig herausgestellt.
Rechnet man auf Basis der soliden 24er-Zahlen für 2025 noch die Einnahmen obendrauf – welche man im Zuge der Übernahme von Cripple Creek & Victor (CC&V) in Colorado generieren wird – kommt man aus meiner Sicht zu folgendem Fazit bzw. Ausblick:
SSR set to become third-biggest gold miner in US with CC&V acquisition
SSR Mining gehört aktuell wohl mit zu den am günstigsten bewerteten Minenaktien. Und außerdem hat sie derzeit immer noch kaum jemand so wirklich auf dem Radar. Wer kauft sich denn schon derartige Probleme ein, wenn man glaubt sein Geld anderswo fast schon so gut wie sicher von Jahr zu Jahr locker verdoppeln zu können …………. Stichwort Nvidia, diverse KI-Aktien, Kryptos & Co. Das volle Potenzial von SSRM wird sich wahrscheinlich erst dann zeigen, wenn die Cöpler-Geschichte abgeschlossen ist und aus einer Minen – die derzeit nur Geld kostet – eine zusätzliche Cash-Cow wird.
Die Aktie hat sich zwar seit den Tiefs vom März, Juni und August 2024 bei etwa 4,- Euro schon etwas mehr als verdoppelt, ABER:
SSR Mining Inc. ( WKN: A2DVLE )
Ich kann mir nicht vorstellen was SSR Mining daran hindern sollte (NACH Auflösung der ganzen Probleme) deutlich jenseits der 20,- Euro-Marke zu notieren. Das würde vom aktuellen Kurs aus betrachtet mehr als eine Verdoppelung bedeuten. Ich bleibe auch bei meinem Kursziel von 10 was das XAU-SSRM-Ratio angeht!
Abschließend nochmal zurück zu einer Überlegung – die wir schon unmittelbar nach dem Minenunglück angestellt haben: Cöpler hat im Gesamtjahr 2023 über 220.000 Unzen Gold gefördert. Zum Zeitpunkt des Unglücks im Februar 2024 notierte Gold grob 1.000 Dollar je Unze niedriger als heute. Das bedeutet rein materiell betrachtet bzw. einfach auf den Punkt gebracht nichts anderes, als dass man all diese NICHT geförderten und NICHT zu „Spottpreisen“ verscherbelten Unzen nun wesentlich teurer verkaufen kann. Sicher ist die Sache eine Mischkalkulation, weil der Goldpreis ja nach und nach angezogen hat und man ohne das Unglück ja auch schon im Q4/24 etliche Unzen zu einem ganz anderen Preis hätte verkaufen können, ABER:
Es ist Fakt und genau so gekommen wie wir es vermutet haben, nämlich dass
sich ein großer Teil der Unglückskosten über die Förder-Verzögerungen und damit verbunden höhere Verkaufserlöse je Unze refinanzieren sollte. Nachdem eine Mine jede im Boden befindliche Unze ja nur einmal fördern und verkaufen kann reden wir hier nicht über irgendwas, sondern über einen alles-entscheidenden Punkt. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Cöpler in absehbarer Zeit wieder aufmacht und dann ganz normal weiterläuft. In dem Fall reihen sich die ausgefallene Förderjahre nur hinten an das Minenleben dran. Das soll nicht heissen, dass es irgendwas gibt, was das Unglück an sich schön-reden könnte …. eine Katastrophe bleibt eine Katastrophe. Wenn man sich aber auf der rein materiellen Seite die Kosten einer Geschichte ansachaut sollte man ebenso mit einbeziehen welche Nebeneffekte es ebenfalls zu berücksichtigen gibt. Wenn ich grob 200.000 Unzen um jeweils 1.000 Dollar teurer verkaufen kann, dann reden wir hier über nicht weniger als 200 Millionen Euro oder umgerechnet etwa 1,- Euro mehr Gewinn je ausstehender Aktie. Wenn das kein „Brett“ ist weiss ich auch nicht mehr.
Mir persönlich würde derzeit (vom reinen Chance-Risiko-Verhältnis und von der Bewertung her) keine bessere Aktie einfallen als eben diese SSR Mining (WKN: A2DVLE). Und ich beschränke diese Aussage nicht nur auf den Minenbereich, denn: Vor allem viele Techwerte haben trotz guter Wachstumsperspektiven inzwischen doch Niveaus erreicht, die es mir schwer machen dort noch größerer Kursphantasie zu entdecken. In unsicheren Zeit gehört die Förderung eines begehrten Rohstoffes und ein Verkauf zu Rekordpreisen doch mit zu den besten Geschäftsmodell – die man sich vorstellen kann. Nachdem ein deutlicher Gold-Preis-Einbruch nicht absehbar ist und sich auch die Energiekosten wieder beruhigt haben handelt es sich in der Summe um eine relativ gut kalkulierbare Geschichte. Sollte sich im Zuge einer Abkühlung der Weltwirtschaft neben den Energiekosten auch noch der Druck bei den Personalkosten weiter auflösen entsteht eine Gesamtsituation – die wohl besser kaum sein könnte. In genau so einem Umfeld dürfte sich auch das jahrelange Zurückbleiben der Minenaktien im Vergleich zum Gold selber schneller auflösen als das viele derzeit noch vermuten.
Man darf gespannt sein wie der Markt heute auf die Zahlen reagiert bzw. wie man selbige interpretiert.