Meldungen vom 8. August 2024 | das-bewegt-die-welt.de

Aus meiner Sicht hat sich die schwache Demografie längst zur „Mutter aller Probleme“ entwickelt.

Warum?

Weil es immer größere Teile der Bevölkerung ( vor allem ab 50 ) garnicht mehr nötig haben Vollzeit oder überhaupt noch etwas zu arbeiten. Wenn ich in dem Alter keine oder nur 1 Kind habe, dann trifft immer häufiger ein relativ hohes Einkommen mit der Übergabe von Vermögen von der Elterngeneration zusammen. Diese Gruppe – aktuell etwa 75 Jahre aufwärts – ist ja in extrem schwierigen Zeiten geboren und aufgewachsen. Als logische Folge hat man die Kombination aus Fleiss, Sparsamkeit und geringen eigenen Ansprüchen durch die Jahrzehnte getragen – in denen es aufwärts ging und in denen man sich im Grunde viel mehr hätte leisten können. Die Betonung liegt auf KÖNNEN!

Man hat es aber nicht, weil man die Kombination aus „Mangel, Krise und Sparen“ gewohnt war und obendrein auch noch was an die kommenden Generationen weitergeben wollte …… „damit es die mal besser haben“. Das reicht vom selber Kochen über das Sammeln von Waldfrüchten bis hin zum Urlaubs- und Freizeitverhalten.

Wenn ich im Wald oder beim Sammeln von Beeren unterwegs bin treffe ich regelmässig Leute um die 50 ( oftmals unterwegs mit einem Hund anstatt mit Kindern oder den Enkeln), die mir erzählen, dass die eigenen Eltern zwar noch Heidelbeeren, Brombeeren, Holunder, Preiselbeeren und Pilze gesammelt hätten, aber selber hat man darauf schon lange keinen Bock mehr! Dem Gajammere über hohe Lebensmittelpreis und die immer schlechter werdende Qualität steht damit als eigene Reaktion nur noch komplette Untätigkeit gegenüber. Vor kurzem hat mir ein Pärchen um die 60 beim Brombeerpflücken erzählt, dass man garnicht so doof wäre und die reifen Brombeeren sehr wohl gesehen hätte, aber das Einzige was man selber tut ist eine Foto davon an Bekannte zu schicken oder es bei Facebook bzw. im „Status“ zu posten! 2 Wochen Urlaub, aber trotzdem hatte man keine 10 Minuten Zeit sich ein paar zu pflücken!!! Das ist natürlich sehr gesund und spart sicherlich Geld – dieses elende Geposte, Gelike und Verschicken von Bildern per WhatsApp! Zum Glück habe ich von all diesem Müll rein garnichts! Daher wohl auch die viele Zeit Dinge zu tun, für die andere angeblich keine Zeit hätten! Alles nur Ausreden für die eigene Bequemlichkeit!

Aber zurück zum Vermögensthema:

Die logische Folge dieses Sparverhaltens ist ein über die Jahrzente hinweg laufender, unfassbarer Vermögensaufbau, der nun Schritt für Schritt auf die nächste Generation übergeht. Und nachdem die auch keine 20 mehr ist und einen völlig andere Einstellung zur Work-Life-Balance hat muss es einen nicht wundern, dass der Abbau von Arbeitsstunden und Arbeitsstress zu den ersten Reaktionen gehört. Und selbst wenn man noch Vollzeit arbeitet ist man nicht mehr so wie früher von jedem Euro Einkommen aus der Erwerbstätigkeits-Ecke abhhängig. Dazu kommt dann noch ein angespannter Arbeitsmarkt, die bereits in der Ferne sichtbare Rente bzw. Pension und schwups ist man selbst als ganz normaler Angestellter, Arbeiter oder Beamter in einer extrem komfortablen, beruhigenden Lage. Immer mehr Paare im Alter um die 50 sitzen doch zusammen und rechnen sich aus, wie es im Geldbeutel aussieht – wenn jeder statt Vollzeit nur noch 30 oder 25 Stunden arbeitet. Dazu kommt ja noch, dass jeder Euro obendrauf nicht nur der stressigste, sondern auch der steuerlich am meisten belastete ist.

Für den Fall, dass man keine Kinder hat, die schon gross sind und das Haus abbezahlt ist, kommt man da scheinbar immer öfter zu dem Ergebnis, dass auch weniger Stunden völlig ausreichen. Fälle aus dem Freundeskreis – wo Menschen relativ jung an Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs gestorben sind ……… bringen dann oftmals die Würfel endgültig zum Fallen: Man möchte die wenigen Jahre – die man noch hat geniessen ….. ohne den ganzen Stress und für wen sparen? Etwa für irgendwelche Nichten und Neffen – die man kaum kennt oder eh nicht leiden kann? Da haut man das Geld doch lieber selber noch schnell auf den Kopf. Anders kann ich mir den Run auf fast alles was es an Events und Tickets gibt leider nicht erklären.

Das soll es an der Stelle zu dem Thema gewesen sein, denn der kleine Ausflug ist eh schon wieder länger geworden als ursprücnglich geplant 🙂

Wir werden aber ganz sicher nochmal darauf zurück kommen, denn es gibt eine ganze Reihe weiterer Baustellen, deren Ursprung ich in der schwachen Demografie bzw. den extrem niedrigen Geburtenraten sehe.

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