*** SSR Mining – Eilmeldung: Gutachten der Staatsanwaltschaft Erzincan liegt vor! ***

Was das Unglück in der türkischen Cöpler-Mine betrifft (zu 80% in Besitz von SSR Mining) liegt nun das Gutachten der Staatsanwaltschaft Erzincan vor.

Das Ergebnis hätte nicht nur für SSR Mining, sondern auch für Anagold Madencilik, „den Umständen entsprechend“ wohl kaum besser ausfallen können. Nachfolgend einige Originallinks – zusammen mit Übersetzungen der wichtigsten Ausschnitte.

https://yesilgazete.org/on-bilirkisi-raporuna-gore-ilic-faciasinda-anagold-asli-kusurlu-degil/

Darin heisst es in der Überschrift bzw. im ersten Absatz:

„Dem vorläufigen Gutachten zufolge trägt Anagold nicht die Hauptschuld an der İliç-Katastrophe! SSR Mining – der Eigentümer der Mine in Erzincan İliç, wo neun Millionen Kubikmeter Haufen ausgelaugt wurden – und Anagold Madencilik, ein Partnerunternehmen der Çalık Holding, wurden nicht grundsätzlich schuldig befunden.“

https://www.cumhuriyet.com.tr/turkiye/chpli-yavuzyilmaz-paylasti-maden-faciasinin-on-bilirkisi-raporu-2176246

hier heisst es:

„Der vorläufige Sachverständigenbericht zur Bergbaukatastrophe wurde veröffentlicht! Anagold war nicht „hauptsächlich schuld“. Der vorläufige Sachverständigenbericht der Generalstaatsanwaltschaft Erzincan über den Zusammenbruch von neun Arbeitern in der von der Firma Anagold betriebenen Goldmine in Erzincan İliç wurde abgeschlossen. In dem vom CHP-Mitglied Yavuzyılmaz geteilten Bericht wurde dem Arbeitgeber Anagold Madencilik keine grundsätzliche Schuld zugesprochen.

https://www.msn.com/tr-tr/haber/gundem/İliç-teki-maden-faciasında-ön-bilirkişi-raporu-çıktı-anagold-asli-kusurlu-bulunmadı/ar-BB1ioNC8

( Der Link enthält neben einer ausführlichen Beschreibung des Geschehens auch das Gutachten selbst! )

Entscheidend ist in den nächsten beiden Links jeweils der letzte Abschnitt:

https://www.tigrishaber.com/ilic-faciasinda-ilk-rapor-maden-sirketi-kusurlu-bulunmadi-101186h.htm

https://abcgazetesi.com/erzincan-maden-faciasinda-on-bilirkisi-raporu-cikti-anagold-asli-kusurlu-bulunmadi-724423

Hier ist jeweils im letzten Absatz von einigen Subunternehmern die Rede, denen man wohl fehlerhaftes bzw. mangelhaftes Verhalten unterstellt. Darunter befindet sich neben der Çiftay A.Ş und der Kar-Sa A.Ş. auch noch Asil Çöpler A.Ş. und Asil Keklik A.Ş.

A.S. ist dabei die Abkürzung für "Anonim Şirket" also die Rechtsform einer türkischen Aktiengesellschaft. Zu den oben blau hinterlegten Firmen Çiftay A.Ş und der Kar-Sa A.Ş. haben wir auch die entsprechenden Homepages gefunden - wo sogar mit Bildern über die Mitwirkung am Cöpler-Projekt berichtet wird.

Fazit: Für mich stellt sich die Sache - nach wirklich ausführlichen Rechecherarbeiten und mit Hilfe der Übersetzung vieler türkischer Original-Artikel & Quellen - zusammengefasst wie folgt dar:

SSR Mining hält 80% am eigentlichen Cöpler-Minenbetreiber Anagold Madencilik. Anagold Madencilik hat in einem nächsten Schritt die genannten Subunternehmer mit den entsprechenden Arbeiten unmittelbar vor Ort beauftragt und selbige wurden von diesen auch durchgeführt. Der Weg des entstandenen Schadens geht daher über eine ganze Reihe von Ecken und Stufen, sodass wohl ganz am Ende nicht viel bei SSR Mining selber landen dürfte. Was in den Berichten immer wieder angesprochen wird ist ein Mangel an Überwachung der Subunternehmer. Der "Start der Kette" sind ja die Mitarbeiter der Subunternehmen. Dann kommen die Subunternehmen selber. Es folgt Anagold Madencilik als Auftraggeber der Subunternehmer und ganz zum Schluss erst SSR Mining mit der Beteiligung an Anagold.

Man darf gespannt sein wie sich die Sache auflöst, aber aktuell sieht es so aus - als würde

die Hauptverantwortung bei einigen, einzelnen Arbeitern landen.

Dass die Cöpler Mine (vor dem Hintergrund bzw. so eingefädelt) nicht wieder-eröffnet, kann ich mir auch angesichts der bereits in gigantischem Ausmass getätigten Investitionen nicht vorstellen. Wir erwarten daher in den kommenden Wochen & Monaten eine weitere Erholung des Aktienkurses.

Nachdem ich die ganze Geschichte ja schon seit dem Erdrutsch vor 2 Woche intensiv verfolge fällt mir eines ganz besonders auf:

Es wird selbst in der Türkei immer weniger ........ und inzwischen kaum noch drüber berichtet.

Außerdem hat sich der in dem Zusammenhang angewandte Wortschatz - sowohl von Seiten der Politiker als auch bei den Medien vor Ort - deutlich entschärft. Das deutet für mich extrem darauf hin, dass bereits jetzt an einer Wiedereröffnung der Mine "gearbeitet wird" und zwar indem man nicht mehr ständig auf der Katastrophe herumreitet.

In der Region Erzincan (bzw. der Stadt İliç) spielen Bergbau & Minenindustrie im Allgemeinen ( aber vor allem Kupfer im Speziellen ) eine entscheidende wirtschaftliche Rolle. Ich vermute daher, dass auch von Seiten der Industrie vor Ort der Druck auf die regionalen Medien wächst - langsam Gras drüber wachsen zu lassen, denn Firmen - die kein Geld verdienen - können auch keine Werbeanzeigen etc. mehr schalten.

Schlussendlich wird man es sich trotz aller Umweltbedenken usw. wohl kaum leisten können die Minen nicht weiter zu betreiben.

Der einfache Arbeiter dort dürfte sich wohl weder größere Gedanken um die "Work-Life-Balance" machen ....... noch vor dem "Luxusproblem stehen - die Wahl zwischen eigener Erwerbstätigkeit oder ein paar Euro weniger im Bürgergeldbezug zu haben".

Aus Sicht der meisten institutionellen Anleger, Webseitenbetreiber Börsenmagazine usw. mag es fachlich kompetenter bzw. seriöser rüberkommen, um derartige Sachen einen großen Bogen zu machen. Ob sich diese Vorgehensweise aber auch für deren Kunden auszahlt bleibt dahingestellt.

Ähnlich sind die kaum vorhandenen Youtube-Videos im Zuge solcher Ausnahmesituationen einzuschätzen: Auch da bekommt man natürlich mehr Klicks und Aufmerksamkeit, wenn diejenigen Themen weiter-geritten werden, die sich (am Höhenpunkt des allgemeinen Interesses befindlich) schon über die Ziel-Linie Richtung Friedhof schleppen, ...... also Performance-technisch in der Regel ausgelutscht sind.

Wer möchte sich heutzutage (und ausgerechnet in einem Umfeld wie diesem) schon als angeblicher Profiteur über das "Ausnutzen eines solchen Unglücks" ins Rampenlicht stellen?

Ist da den meisten das Verpassen der besten Chancen nicht lieber - als in genau dieser Ecke zu landen, weil einem am Ende ja immer noch die Ausrede bleibt, dass man es ja nicht wissen oder erahnen konnte?

Mir ist schon klar, dass man als konservativer Analyst oder im Sinne des "vorsichtigen Kaufmanns" ein Projekt nach derartigen Vorfällen lieber mal mit Null ansetzt und notfalls sogar noch einen Risikoabschlag auf den Rest (für eventuelle Haftungsrisiken) vornimmt. Wenn man das aber so macht - wird man entweder nie in etwas investieren, weil immer irgendwelche Risiken bleiben oder eben nie in Werte einsteigen, die im Rahmen einer Risiko-Auspreisung den Markt deutlich schlagen.

Der Einstieg in eine bereits eingepreiste, heile Welt mag sich zwar gut anfühlen und kompetent anhören, ........ aber Geld verdienen lässt sich damit kaum!

Es wäre ein extrem gutes Zeichen, wenn SSR Mining am Montag den 26.02.204 im Handelsverlauf den Minenindex Philadelphia Gold/Silver (XAU) outperformt. Unter dem Link in blau finden Sie den Index und alle darin entahltenen Werte alphabetisch sortiert.

Der Dienstag (27.2.) könnte dagegen (Ergebnisveröffentlichung + Pressekonferenz) "extrem heiss & fettig" werden, wobei das Überraschungspotenzial hin zur Oberseite natürlich deutlich überwiegt.

Obwohl wir natürlich keinerlei Anlageempfehlung aussprechen (können und wollen) führt schlussendlich wohl Nichts an dem vorbei, was bereits im Artikel *** Dieses Top-Video MUSS JEDER kennen: „……. – Time to Buy ………“ *** perfekt angesprochen wurde.

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