Seit der Bitcoin-ETF-Zulassung durch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC und einem Hoch bei etwa 49.000 Dollar hat der Kurs deutlich nachgegeben. Aktuelle 41.000 Dollar bedeuten einen Verlust von 8.000 Dollar oder etwas mehr als 16%. Es wurde also nichts aus der erwarteten Rally und auch die Erklärung, dass es sich um ein „Sell-on-good-News“ handeln würde greift für mich zu kurz. Warum sollte man verkaufen, wenn doch zusätzliche Nachfrage über die ETFs den Kurs weiter anschiebt?
Wenn ich auf eine Firmenübernahme mit einem Aufschlag auf den aktuellen Kurs spekuliere, diese dann tatsächlich stattfindet – aber der erwartete Übernahmepreis nicht erzielt wird, dann lasse ich mir das eingehen.
Bitcoin-Sturz nach ETF-Zulassung: Die Letzten bestraft der Markt
Wir haben eine ganz andere Erklärung bzw. Vermutung – warum die Kursreaktion derart mies ist.
Ich glaube, dass viele nun nicht mehr unmittelbar Bitcoins kaufen und damit für preissteigernde Nachfrage sorgen, sondern eher zu ETFs greifen.
Ob dieses (von den ETF-Herausgebern eingesammelte) Geld auch tatsächlich über Käufe mit „realen“ Bitcons hinterlegen wird ……. ist eventuell eine ganz andere Geschichte.
Wie will man das Halten in dem Fall beweisen, während es ja bei einer Aktiengesellschaft ein Aktienregister gibt – wo man genau sagen kann wem die Aktien von Nummer X bis Y gehören? Was ist in dem Fall mit der angeblichen Anonymität? Ich dachte der Bitcoin ist anonym?
Was bedeutet das? Naja – nichts anderes, als dass Gelder (die ursprünglich in Bitcoins landen sollten) auf dem Weg nicht mehr dort ankommen, also tatsächliche Nachfrage ausfällt.
Wenn ein ETF nur den Preis abbildet und der Besitzer im Verkaufsfall nur einen Anspruch auf den aktuell gestellten Kurs hat, dann führen ganz zu Ende gedacht weder Kauf noch Verkauf zu Preisbewegungen im Produkt selber.
Versetzen wir uns doch mal in den Herausgeber eines ETFs – ohne dass wir jemandem etwas unterstellen oder jemanden kritsieren möchten:
Das grundsätzliche Interesse des Herausgebers eines Produktes ist es ja möglichst viel Geld einzunehmen und möglichst wenig auszuzahlen.
Es hat sich bislang (trotz mehrfacher Aufforderung) leider noch niemand bei uns gemeldet der mir plausibel erklären konnte, dass es sich bei den ETF-Herausgebern um wohltäige Einrichtungen handeln würde – wo sich tausende Mitarbeiter umsonst in spenden-finanzierten Bürokomplexen abschufften, um eine Masse von Kleinanlegern reich zu machen!
Aber zurück zu unserem Kerngedanken:
Wenn das angelegte Geld woanders investiert bzw. Beiseite gelegt wird und nicht im Produkt selber landet, dann habe ich preissteigernde Nachfrage abgewehrt bzw. umgelenkt. Es sinkt somit also die Gefahr, dass ich mehr auszahlen muss als ich eingenommen habe.
Erleben wir einen ähnlichen Effekt nicht seit Jahren bei den Edelmetallen, wo irgendwelche, durch Nichts gedeckte Papierfetzen an Leute ausgegeben werden, die glauben oder hoffen man hätte wirklich in das Metall A, B, C usw. investiert?
Tatsächlich hat man aber nur eine Wette auf die Preisentwicklung des Metalls X oder Y abgeschlossen. Abgerechnet wird ja auch in dem Fall immer nur der aktuelle Terminmarktpreis. Knappheiten bei der physischen Verfügbarkeit – die sich ja nur beim Kauf der realen Ware, beispielsweise in Barrenform niederschlagen – bleiben ja auch dort komplett außen vor!
Der Rohstoff selber kann aber nicht steigen (genauer formuliert hat es das Metall schwerer zu steigen), weil die Leute sich ja nicht physische Ware, sondern nur einen Papierfetzen gekauft haben.
Etwas überspitzt formuliert, um für jeden verständlich zu erklären worauf wir mit dem Gedankengang hinaus wollen:
Wenn 100 Billionen Euro an einem einzigen Tag in Kupferzertifikate investiert werden, die nicht durch Ware hinterlegt sind, dann bewegt sich sogar an dem Tag der Preis beim Metall selber keinen einzigen Cent!
Wenn die Nachfrage auf dem Weg abgesaugt bzw. umgeleitet wird, aber die Minen weiterhin Tag für Tag physiches Metall produzieren und selbiges verkaufen, dann fällt der Preis sogar.
Die Zertifikate bilden weiterhin den Preis ab, der fällt und man muss dann von den eingesammelten 100 Billionen beim Verkauf nur noch 98, 95 oder wieviele Billionen auch immer auszahlen!
Nachfrage umleiten, um weniger ausbezahlen zu müssen – könnte man es nicht ganz grob vereinfacht so auf den Punkt bringen?
Mit dem Verteilen von Wohltaten an Milliarden von Kleinanlegern weltweit wird man wohl nur schwerlich zum größten & mächtigsten Vermögensverwalter der Welt!!
So einfach ist die Übung. Man macht es sich bei dieser Vorgehensweise also zu Nutze, dass zwar jeder dabei sein, aber selber den einfachsten Weg gehen möchte:
1 Knopfdruck Kaufen, keinerlei Lagerhaltung, 1 Knopfdruck Verkauf …… perfekt!
Passt genau das alles nicht perfekt zum Zustand, zur Denke und zur Leistungsbereitschaft derjenigen Gesellschaften in der Breite – die scheinbar ganz besonders extrem auf Kryptos abfahren?
Für Preisanstiege zu sorgen überlässt man damit gerne anderen! Aber was passiert, wenn von 1.000 Leuten fast jeder nur auf einen anderen schaut oder hofft? Garnichts! Am Ende bleiben dann nur Verlierer übrig, obwohl man vom Gedanken her auf das richtige Pferd gesetzt hat oder das zumindest wollte!
Keine Anlage könnte besser zu einer in weiten Teilen abgewirtschafteten Schauspielergesellschaft passen ……. wie der Kauf von Anlageprodukten – die nicht real mit dem entsprechenden Gut hinterlegt sind!
Diverse Produkte, die auf den ersten Blick positiv für einen Markt erscheinen, entpuppen sich bei einem zweiten, genaueren Hinsehen als das genaue Gegenteil.
Mal davon ganz abgesehen ist eine Investition in den Bitcoin per ETF ja ein Widerspruch in sich, denn der wird ja wegen seiner angeblichen Anonymität und seiner Dezentralität abgefeiert. Wo bei einem ETF der dezentrale und anonyme Aspekt sein soll ist mir ein Rätsel.
Aber selbst dieser Grund-Widerspruch eines Bitcoin EFTs war den meisten Fans egal – Hauptsache man hatte jahrelang einen weiteren Grund über den Bitcoin zu reden, zu schreiben oder darüber Vorträge zu halten.
Wenn ich mir schon alleine viele Beteiligte (an dieser Bitcoin-ETF-Geschichte) anschaue frage ich mich – wie die Masse der Kleinanleger überhaupt auf die Idee kommt in DEM UMFELD in großer Zahl auf einen grünen Zweig zu gelangen?
Es läuft wohl wie beim großen Goldrausch im 19. Jahrhundert. Reich wurden am Ende nur die Schaufelverkäufer und alle – die die notwendige Infrastruktur zur Verfügung gestellt haben.
Das ganze „Fußvolk“, die keinen Miner und Glückssucher sind fast alle am Ende ärmer gewesen als zu Beginn, wenn sie nicht sogar komplett pleite waren!
Masse bleibt Masse – daran hat sich wohl nichts geändert, aber: Sind die Schaufelverkäufer und Infrastrukturgewinner von damals nicht vergleichbar mit den heutigen ETF-Anbietern, den Buchautoren, den Youtubern zu diesem Sektor usw…?
Man sollte sich nicht täuschen lassen, wenn es um das geht – was man als Infrastruktur bezeichnet. Was früher reale Dinge wie Unterkünfte, Zelte, Schuhe, Schienen, Schaufeln usw. waren sind heute Dinge wie das Internet, Netzwerke, Anlageprodukte und andere virtuelle, also eben nicht mehr greibare Dinge!
Viele halten die ETF-Sache für den größten Erfolg – für mich ist es der letzte Sargnagel, dem man der Bitcoin-Entwicklung noch einschlagen wollte!
Und wenn der Bitcoin schon eine sooo super-tolle Anlage ist: Warum muss man sie den Leuten dann auch noch hinterher-tragen wie 3 Wochen abgelaufenes Hackfleisch?
Warum muss man ein angebliches Rennpferd wie den Bitcoin zu allen möglichen Startlinien hintragen, damit alle nur noch aufsteigen müssen? Was ist das für ein Rennpferd? Was sind das für Reiter, die zwar reich werden wollen – aber sich nicht einmal mehr die Mühe machen wenigstens das Bitcoin-Original zu kaufen?
Was ist denn nun mit dem Spruch: „Not Your Keys, Not Your Coins!“
Etwas nicht toll zu finden ist KEIN Geschäftsmodell!!!
Natürlich können wir uns auch komplett täuschen und die aktuelle Korrektur stellt sich im Nachhinein als ideale Einstiegsgelegenheit heraus! Aber irgendwie fehlt mir der Glaube daran. Mir will es einfach nicht in den Kopf – warum die Masse ausgerechnet bei dieser Sache zum ersten Mal in der Geschichte als großer Gewinner das Feld verlassen soll?
Der ganz normale Kleinanleger soll also zusammen mit den ETF-Herausgebern und allen anderen reich werden – aber wer zahlt die Zeche? Wo sind die Verlierer? Win-Win-Win – alle werden reich, niemand muss mehr was arbeiten, alles sitzen nur noch zu Hause und sehen den Kryptos beim Explodieren zu??? Kommt mir etwas komisch vor!!!
Die ganzen daran beteiligten Stellen, die unfassbaren Kursziele, das viele Geld – welches sich mit einer euphorischen Berichterstattung verdienen lässt usw. usw. ……… das kommt mir alles irgendwie schon sehr spanisch vor und lässt sämtliche Warnlampen hellrot aufleuchten!
Man sollte aber auch eines nicht unterschätzen: Ich meine damit das Glücksgefühl und die Lebensqualität – welche man aus der Hoffnung ziehen kann, es eventuell doch bald „geschafft“ zu haben. Wenn es gelingt – mir mit der Abgabe eines 5-Euro-Lottoscheins die Tage bis zur Ziehung ein gutes Gefühl oder sogar schöne Träume zu kaufen, dann ist es auch dann jeden Cent des Einsatzes wert – selbst wenn man niemals im Leben auch nur einen Euro gewinnt!
Das Leben ist das Produkt Deiner Gedanken!
Ich bin mir sicher, dass dieser Gedanke bei vielen bisherigen Bitcoin-Kaufentscheidungen eine Rolle gespielt hat. Ich hatte außerdem schon eine ganze Reihe von Gesprächen in denen man stolz erzählt hat, „dass man jetzt auch in Bitcoin eingestiegen wäre“. Wie überzeugt man aber wirklich ist bringt erst eine Nachfrage zum investierten Volumen ans Tageslicht, denn das ist in fast allen Fällen derart lächerlich, dass es tatsächlich noch mehrere Tausend Prozent Anstieg benötigt, damit da was rauskommt!
Von der Warte des Glücksgefühls aus betrachtet kann ich Kursziele von 1 Million oder auch 10 Billionen für den Bitcoin nachvollziehen – MIR persönlich fehlt nur leider der Glaube daran!
Wie auch immer – wir wünschen noch viel Vergnügen!!!