*** SSR Mining: Zahlen wie erwartet – Ausblick TOP – Anleger trotzdem enttäuscht! ***

Wie angekündigt veröffentlichte SSR Mining gestern nach US-Börsenschluss die Zahlen zum abgelaufenen Q3/2025.

Mit 32 Cent je Aktie hat man zwar die Ergebnis-Schätzungen der Analysten erfüllt …… viele Anleger hatten sich aber mehr erwartet.

Als erste Reaktion brach die Aktie gestern Nacht, also im nachbörslichen US-Handel deutlich ein und verlor etwa 17%. Dieser Abschlag dürfte auch heute früh so manchen Anleger erschreckt haben. Während man zum Wochenstart noch an der 20,- Euro-Marke kratzte – werden am heutigen Mittwoch Vormittag Kurse von deutlich unter 16,- Euro aufgerufen.

Da kann man als Anleger natürlich schon mal ins Grübeln kommen, ob man hier noch im richtigen Boot sitzt, aber es lohnt sich stets ein genauer, nüchterner, sachlicher und nicht durch Hebel völlig verzerrter Blick auf die Fakten:

Aus meiner Sicht ist dieser Absturz völlig überzogen – auch wenn die Zahlen nicht das halten konnten, was man sich insgeheim versprochen hatte.

Abgerundet wurde das gestrige „Drama“ noch von

einigen Problemen bei der Marigold-Mine in den USA, sowie einem extrem schwachen Minenumfeld. Im US-Handelsverlauf gab der Minenindex XAU bereits 4,5% nach, SSR Mining verlor 5%. In eine extrem schlechte allgemeine Marktstimmung hinein dann auch noch derart „lauwarme“ Ergebnisse abzuliefern – das war in der Summe dann wohl doch etwas zuviel.

Aber: Es ist so wie es ist – entscheidend bleibt was man jetzt konkret draus macht!

Wie man den nachfolgenden Links entnehmen kann liegen die Projekte im Plan und der Ausblick macht wirklich Mut was die zukünftige Entwicklung der einzelnen Minen angeht.

Auch bei Cöpler in der Türkei gehen die Bemühungen um eine baldige Wiedereröffnung weiter. Im Earnings-Call wurde ebenfalls darauf verwiesen, dass der Druck aus der Bevökerungung heraus – was die Wiedereröffnung von Cöpler angeht – seit Monaten immer weiter zunimmt. Die Cöpler-Mine ist in dieser Region ein derart entscheidender Wirtschaftsfaktor, dass man es sich wohl auch politisch kaum leisten kann den Laden dort dauerhaft geschlossen zu halten.

SSR MINING REPORTS THIRD QUARTER 2025 RESULTS

Earnings call transcript: SSR Mining Q3 2025 sees strong liquidity and project progress

SSR Mining Inc. Q3 Profit Increases, Inline With Estimates

Ssr Mining targets lower half of 410,000-480,000 gold equivalent ounces guidance as Çöpler restart progresses

Wir bleiben trotz dieses Rückschlages weiterhin extrem positiv gestimmt was die Zukunft von SSR Mining angeht. Selbst wenn man diese (enttäuschenden) Quartalsergebnis auf ein Jahr hochrechnet reden wir immer noch über ein günstiges KGV von 14.

Die Rechnung dazu:

0,32 Gewinn pro Quartal x 4 Quartale ergibt 1,28 (Jahresgewinn). Teil man nun den aktuellen Kurs von 18 Dollar durch diese grob 1,3 so kommt man auf einen KGV-Wert von etwa 14.

Die Zahlen zum 4. Quartal

dürften schon wieder deutlich besser ausfallen, denn während man im Q3 nur einen Durschnittspreis von 3.500 Dollar beim Gold und ca. 42 Dollar im Silber erzielen konnte liegen die aktuellen Q4-Verkaufspreise wesentlich darüber.

Der Goldpreis-Schub von 3.400 auf weit über 4.000 begann ja erst Ende August, sodass SSR Mining nur wenige Wochen dieser Preisrally noch im dritten Quartal (Stichtag 30.09.) verbuchen bzw. mitnehmen konnte.

Wie ein Blick auf den SSRM-Chart zeigt ist man mit dem aktuellen Abverkauf ja lediglich auf die Kurse von Ende August 2025 zurückgefallen. Wieviel „Performance-Fettpolster“ man sich in den letzten 18 Monaten gegenüber dem XAU schon „angefressen hat“ erkennt man daran, dass selbst der aktuelle Abverkauf das XAU-SSRM-Ratio nur von 12 auf 14 zurück-gebracht hat. Start war ja bei 30.

Was sagen derart heftige Reaktion einzelner Aktien – sowie der Rückgang des Geldpreises um mehr als 400 Dollar binnen 2 Wochen ebenfalls aus?

Dass aktuell scheinbar sehr viele

extrem gehebelt im Markt unterwegs sind.

Nachdem spekulative Positionen ja gerne über Stopps abgesichert werden reichen schon kleinere Korrekturen aus, um eine wahre Kettenreaktion an Verkäufen in Gang zu setzen. Jeder möchte ja zumindest einen Teil der Gewinne sichern, welche sich auf dem Weg nach oben angesammelt haben.

Dreht sich der Wind kommen somit lawinenartig Volumen auf den Markt – welche kaum oder erst viel weiter unten aufzufangen sind. Warum? Weil ausgerechnet in so einem Umfeld nur wenige bereit sind – in das allseits-bekannte, fallende Messer zu greifen. Das Erreichen eines Stopp-Limits bedeutet ja nichts anderes als „Verkauf zum nächsten Kurs bestens“.

Ein eingebauter Stopp ist somit keine Garantie darauf – einen vorher festgelegten (gewünschten) Verkaufserlös auch tatsächlich zu erzielen. Gerade bei heftigeren Marktschwankungen stehen nicht selten ganz andere Ausführungskurse auf der Verkaufs-Abrechnung ……. als man das im Vorfeld vermutet & geplant hatte. Von Handelsaussetzungen wegen Systemausfall oder Systemüberlastungen erst garnicht zu reden.

Es gibt hier regelmässig krasse Fälle die zeigen – was wir meinen. Paradebeispiel sind Gewinnwarnungen – vor allem nach Börsenschluss. Und selbst bei schlechten Meldungen während der Handelszeiten reichen schon erste, vorsichtige Kursrückgänge aus – um eine ganze Kaskade von Stopp-Loss-Verkäufen auszulösen.

Wenn eine Aktie bei 10,- Euro aus dem Handel geht und mit 6,- Euro am kommenden Morgen eröffnet, dann hilft einem ein eingebauter Stoppkurs bei 9,- Euro nur wenig. Ausführungspreis sind dann in der Regel die 6,- Euro vom kommenden Tag, also nachdem eine schlechte Meldung bereist eingeschlagen und den Kurs „zerstört“ hat. In dem Beispiel würde natürlich auch alles mitgerissen was Stopps bei 8 oder 7 platziert hatte. Erst wenn sich ein Kurs bildet zu dem Leute bereit sind „alle mit einem Schlag fallen-gelassenen Steine“ aufzufangen – findet der Kurs einen entsprechenden Boden.

Aufgehebelte und in die Anstiege hinein ja noch weiter aufgeblasene Positionen können im Zuge einer solchen Konsolidierung verheerende Schäden anrichten.

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